Die Sache mit dem Dienen

Einen gesegneten Samstag euch!

In Johannes 13 lesen wir, wie Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Anschließend fragt er seine Jünger:

„Versteht ihr, was ich eben getan habe? Ihr nennt mich Lehrer und Herr. Das ist auch richtig so, denn ich bin es. Wenn schon ich, euer Lehrer und Herr, euch die Füße gewaschen habe, dann sollt auch ihr euch gegenseitig die Füße waschen. Ich habe euch damit ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Handelt ebenso!“ (Johannes 13,12-15)

Jesus übernimmt hier eine Aufgabe, die eigentlich jemand anders hätte übernehmen sollen: ein Diener des Gastgebers, der Gastgeber selbst, vielleicht einer der Jünger – aber doch nicht Jesus, der Herr! Jesus tut es trotzdem und fordert seine Jünger auf, einander ebenso zu dienen.

Ich habe manchmal ein Problem mit dem Dienen. An sich tue gerne etwas für andere. Aber wenn wieder mal eins der Kinder eine Aufgabe nicht richtig erledigt hat und ich sie wieder einmal zu Ende bringen muss, nervt das einfach. Dann tue ich es zwar, bin aber äußerst schlecht gelaunt dabei.

Klar muss das Kind auch lernen, seine Aufgabe ordentlich zu machen. Aber warum fühle ich mich so schlecht, solange ich die Aufgaben selbst zu Ende bringen muss? Darüber musste ich nachdenken. Mir wurde klar, dass ich mich weniger wertvoll fühle, wenn ich die Aufgabe eines anderen machen muss. Ich bin doch die Mutter, die Chefin hier. Wenn ich jetzt die Aufgaben der Kinder mache, degradiere ich mich doch sozusagen selbst! Kennst du das?

Aber: degradiert Jesus sich selbst, wenn er seinen Jüngern die Füße wäscht? Nein, er bleibt „Lehrer und Herr“. Er bleibt Gottes Sohn. Er ist kein bisschen weniger wert, nur weil er seinen Jüngern dient!

Und so ist es auch bei mir: Ich bin wertvoll – auch wenn ich jemand anders diene. Das möchte ich mir ganz neu bewusst machen! Vielleicht schaffe ich es dann ja in den nächsten Tagen, nicht zu grummeln, wenn die Arbeit an mir hängen bleibt, sondern sie in Liebe und Demut zu tun.

Auch du bist in Gottes Augen unendlich wertvoll – auch wenn du anderen Menschen dienst.
Sei gesegnet
Melanie

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