Liebe Essensretter!
Vor kurzem hörte ich einen Vortrag über Traditionen. Viele Traditionen halten wir für ganz selbstverständlich, für unweigerlich „christlich“. Wir können uns Christsein gar nicht ohne vorstellen. Aber sind alle „christlichen“ Traditionen biblisch? Hat Gott sie angeordnet?
Zum Beispiel feiern Christen nur aus Tradition Advent und Weihnachten. Nirgendwo in der Bibel steht, dass wir Jesus‘ Geburt feiern sollen. In der Bibel steht auch nicht, dass man zum Beten aufsteht und beim Singen sitzen bleibt oder umgekehrt – da hat ja sowieso jede Gemeinde eine andere Tradition. Jegliche Gottesdienstliturgie ist Tradition – in der Bibel gibt es keine Anleitung dazu. Letztendlich ist sogar die Tatsache, dass wir sonntags Gottesdienst feiern, nur Tradition. Die ersten Christen hielten wie selbstverständlich weiter den Sabbat, wie Gott es ihnen geboten hatte.
Das alles bringt mich ins Fragen, wie ich persönlich mit Traditionen umgehen soll? Sind alle Traditionen wirklich gut für mich?
„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ (Kolosser 3,23)
Bei vielen Dingen kommt es vor allem darauf an, warum ich sie tue. Die Tradition, jeden Tag in der Bibel zu lesen, ist hilfreich. Aber ich sollte nicht NUR aus Tradition in der Bibel lesen, sondern weil ich Hunger nach Gottes Wort habe. Stehe ich im Gottesdienst beim Beten auf, weil der Gottesdienstleiter es sagt – oder aus Ehrfurcht vor Gott? Ich möchte das, was ich tue, für Gott tun und nicht, um Menschen zu gefallen.
Aber ich möchte und muss Dinge auch mal hinterfragen. Die Bibel selbst fordert uns dazu auf:
„Prüft aber alles und das Gute behaltet.“ (1. Thessalonicher 5,21)
Ich möchte ganz neu nachforschen, was die Bibel zu diesen Dingen sagt. Ich möchte unterscheiden können zwischen dem, was Gott geboten hat, und Traditionen. Und ich will auch überprüfen, welche Traditionen mich vielleicht eher von Gott fernhalten. Wenn ich mich beim Gottesdienst beim Beten im Sitzen besser konzentrieren kann als im Stehen, möchte ich mutig einfach sitzen bleiben – für Gott.
Seid gesegnet
Melanie