Barmherzigkeit

Liebe Essensretter!

Vor zwei Wochen schrieb ich darüber, dass Gott zu jedem seiner Kinder spricht. Vorgestern schaute ich übers Internet einen Frauenabend einer Gemeinde an. Vorher betete ich: „Herr, ich möchte wirklich offen sein für dein Reden. Sprich heute Abend zu mir.“

Das Thema des Abends war die Jahreslosung: „Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist.“
Anfangs ging es vor allem um Gottes Barmherzigkeit. Gott ist barmherzig. Er vergibt, er liebt, er segnet uns – unabhängig davon, ob wir es „verdient haben“ oder nicht. Dann sprach die Rednerin darüber, wie wir anderen Menschen gegenüber barmherzig sein können, z. B. der Dame in der Bäckerei. So weit, so gut.

Aber dann sprach sie einen wunden Punkt in mir an. Sie fragte, wie es denn mit unserer Barmherzigkeit gegenüber Menschen stünde, die uns zutiefst verletzt haben. Menschen, die wir überhaupt nicht leiden können. Die es gar nicht „verdient haben“, dass wir ihnen gegenüber barmherzig sind. Und wie wir damit umgehen, dass Gott auch diesen Menschen gegenüber barmherzig ist.

Sie sprach über Jona, der vor Ninive sitzt und schmollt, weil Gott den Assyrern gegenüber barmherzig ist (Jona 4). Und über den Bruder des verlorenen Sohns, der draußen bleibt und schmollt, weil sein Vater seinen Bruder wieder annimmt und ihm mit Barmherzigkeit begegnet (Lukas 15).

Das traf. Ja, so eine Person gibt es in meinem Leben. Jemand, dem ich eigentlich gar nicht gönne, dass Gott ihm gegenüber barmherzig ist. Der es einfach nicht verdient hat. Und dem gegenüber ICH ganz gewiss nicht barmherzig sein WILL.
Aber die Beispiele von Jona und vom Bruder des verlorenen Sohns sind eindeutig: Ich soll mich nicht nur daran freuen, dass der Vater im Himmel dieser Person gegenüber barmherzig ist, sondern soll ihr sogar selbst mit Barmherzigkeit begegnen! Das ist hart. Aber ich wollte ja, dass Gott zu mir spricht. Jetzt liegt es an mir, wie ich das, was er mir gesagt hat, umsetze.

Vielleicht bist auch du manchmal wie Jona oder wie der Bruder des verlorenen Sohns… Vielleicht hat Gott auch dir da durch die Jahreslosung etwas zu sagen…

Seid gesegnet
Melanie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert